HSH - Sophies Dach, Berlin
Aufgabe: Sanierung und Dachaufstockung eines Wohn- und Geschäftshauses. Zwei Maisonette Wohnungen
Lage: Berlin Mitte
BGF: 650m²
Auftraggeber: privat
Fachplaner: Ing. Büro Unterberg
Zeitraum: 2009 - 2011
Sophie’s Dach erhebt sich über einem vier- bzw. fünfgeschossigen Altbau in der Spandauer Vorstadt.
Zwei großzügige Maisonettewohnungen wurden auf einem als Einzeldenkmal eingetragenen
Gebäude von 1894, dem ältesten Haus der Straße, errichtet. Das Originaldach, im Krieg
weitestgehend zerstört, wurde lange Zeit nur durch ein Notdach ersetzt. Der gesamte Umbau fand
in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt statt.
Die Dachform ist einer Hand nachempfunden, die sich schützend über das bestehende Gebäude legt.
Während die nördliche, zur Sophienstraße weisende Seite geschlossen ist, ähnlich einem Handrücken,
fächert sich das Dach, Fingern entsprechend, in Richtung Süden auf. Die Fassaden sind hier raumhoch
verglast, Terrassen vorgelagert. Die durch die Auffächerung entstehenden seitlichen Fenster geben den
Blick auf die Sophienstraße und auf die Kirche frei. Das Dach besteht aus einer Kombination aus
Polyurethan in den horizontalen Flächen und einem Wärmedämmverbundsystem in den Dachschrägen.
Diese Konstruktionsweise wurde erstmalig in Deutschland realisiert.
Mit der Konzeption des Daches als schützende Hand wurde der Altbaustruktur eine weiche, zeitgenössische
Formensprache gegenüber gesetzt. In beiden Maisonettes nimmt die obere Etage jeweils die öffentlicheren
Funktionen auf: Die Wohnungen werden durch Vor- und Rücksprünge in der Dachfläche und durch
unterschiedliche Fußbodenniveaus zoniert. Auf trennende Wände wird verzichtet, Küchen- und Wohnbereiche
fließen ineinander. Im vierten Geschoss sind die Kinder-, Arbeits-, Schlaf- und Badezimmer angeordnet.