HSH - Cafe Moskau (Sanierung, Modernisierung) - Berlin
Aufgabe: Modernisierung eines Cafes zu Konferenz und Veranstaltungszentrum
Lage: Karl-Marx-Allee 34, Berlin
BGF: 5.723m²
Auftraggeber: Nicolas Berggruen Berlin Three Properties
Fachplaner: Ingenieurbüro Jockwer
Brandschutz Peter Stanek
Zeitraum: 2008 - 2009
1964 erstmals feierlich eröffnet, war das Café Moskau eines DDR Restaurants im ehemaligen
Ostberlin. Der „neue Gesellschaftsbau“ im 2. Bauabschnitt der einstigen Stalinallee, dem ersten
sozialistischen Straßenzug der DDR, demonstrierte die enge Verbundenheit der DDR mit dem „großen
Bruder“ Sowjetunion. Nach 1989 wurde das Café Moskau unter Denkmalschutz gestellt. Dennoch verfiel
das Gebäude zusehends. Der Restaurantbetrieb musste eingestellt werden. 2007 hat die Nicolas
Bergruen Berlin Three Properties die Immobilie schließlich erworben und nach den Plänen von HSH
Architekten umbauen lassen.
Das Café Moskau wird als Konferenz und Veranstaltungszentrum für bis zu 2400 Personen betrieben.
Um diese Nutzung zu ermöglichen, haben HSH Architekten das Gebäude funktional neu gegliedert:
Das Erschließungssystem wurde neu strukturiert und an der Ostseite des Gebäudes ein repräsentativer
Eingang hinzugefügt. Ehemalige Küchenbereiche im Unter- und Erdgeschoss wurden in hochwertige
Veranstaltungsflächen umgewandelt. Die gesamte Gebäudetechnik wurde in enger Zusammenarbeit mit
dem Landesdenkmalamt modernisiert.
Formal lehnt das Konzept von HSH Architekten an den ursprünglichen Entwurf von Josef Kaiser an.
Veränderungen aus den 80er Jahren wurden weitestgehend zurückgebaut und nur ausgewählte Kunstwerke
erhalten. Kaisers zentralen Themen „Transparenz und Reflexion“ sowie die „Durchdringung von Innen-
und Außenraum“ haben HSH aufgegriffen und weiterentwickelt. So wird der neu geschaffene Eingang von
einer anthrazitfarbenen Glaswand begrenzt, die – im Gegensatz zu den Glaswänden Kaisers – in viel
größerem Maße reflektiert als Durchblick gewährt. Durch Projektion oder den Einbau von LEDs kann sie
zum digitalen Bildträger werden und schafft damit zugleich einen Bezug zu der Bildsprache der 60er,
dem Wandmosaik von Bert Heller am Haupteingang des Gebäudes. Seit November 2009 finden wieder
Veranstaltungen im Café Moskau.